Im Beruflichen Gymnasium Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik erwirbst du die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) und zusätzlich die berufliche Qualifikation zur/zum Sozialpädagogischen Assistentin/en.
Kurzbeschreibung
Im Fokus stehen die Bedeutung von Sozialisation, Erziehung und Bildung für die menschlichen Entwicklungsprozesse. Berufsbezogene Handlungskonzepte zielen auf die Chancen und Grenzen der Persönlichkeitsbildung von Kindern und Jugendlichen bis hin zu den Lebensperspektiven im Erwachsenenalter.
Dieser Schwerpunkt eröffnet dir ein breites Spektrum pädagogischer und sozialer Berufe sowie entsprechende Studienmöglichkeiten. Mit erfolgreichem Abschluss hast du die Möglichkeit, direkt im Anschluss in die Fachschule Sozialpädagogik aufgenommen zu werden, um in nur zwei Jahren den Berufsabschluss Erzieher bzw. Erzieherin zu erreichen.
Voraussetzung für den Besuch eines Beruflichen Gymnasiums ist die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe, der Erweiterte Sekundarabschluss I bzw. ein gleichwertiger Bildungsstand.
Dieser kann an allen Schulformen des Sekundarbereichs I sowie durch den erfolgreichen Besuch bestimmter Schulformen der berufsbildenden Schulen erworben worden sein.
Ohne Besuch der Einführungsphase kann direkt in die Qualifikationsphase des Beruflichen Gymnasiums aufgenommen werden, wer in einer berufsbildenden Schule der gleichen Fachrichtung die Fachhochschulreife erworben und im Sekundarbereich I bis einschließlich des 10. Schuljahrgangs durchgehend in mindestens vier aufsteigenden Schuljahren eine zweite Fremdsprache erlernt hat.
Schülerinnen und Schüler, die im Sekundarbereich I bis einschließlich des 10. Schuljahrgangs nicht durchgehend in mindestens vier aufsteigenden Schuljahren eine zweite Fremdsprache erlernt haben, können dennoch in die Einführungsphase des Beruflichen Gymnasiums eintreten.
Sie müssen dann aber durchgehend bis zum Abitur am Unterricht in einer zweiten Fremdsprache teilnehmen.
Wir bieten derzeit Spanisch als neu begonnene, zweite Fremdsprache an.
Eine Altersbegrenzung für die Aufnahme in das Berufliche Gymnasium gibt es nicht.
Mögliche Prüfungsfachkombinationen:
Fächer mit erhöhten Anforderungen | Fächer mit grundlegenden Anforderungen | |
1. Prüfungsfach | 2. und 3. Prüfungsfach | 4. und 5. Prüfungsfach |
Pädagogik/Psychologie | Deutsch und fortgeführte Fremdsprache | Betriebs- und Volkswirtschaft und Berufliche Informatik, Mathematik, Biologie |
Berufliche Informatik und Betriebs- und Volkswirtschaft, Mathematik, Biologie | ||
Deutsch und Mathematik oder Biologie 2) | Betriebs- und Volkswirtschaft und Berufliche Informatik, Mathematik 1), Biologie 1), eine Fremdsprache | |
Berufliche Informatik und Betriebs- und Volkswirtschaft, Mathematik 1), Biologie 1), eine Fremdsprache | ||
fortgeführte Fremdsprache und Mathematik | Betriebs- und Volkswirtschaft und Berufliche Informatik, Mathematik 1), Biologie 1) , Deutsch | |
Berufliche Informatik und Betriebs- und Volkswirtschaft , Mathematik 1), Biologie 1) , Deutsch |
In der Tabelle sind nur die derzeit für das Berufliche Gymnasium – Gesundheit und Soziales an den BBS Walsrode angebotenen Prüfungsfächern verzeichnet.
1)Dieses Fach kann nur gewählt werden, wenn es nicht als zweites oder drittes Prüfungsfach gewählt ist.
2)Wird als zweites oder drittes Prüfungsfach Biologie gewählt, so muss als viertes oder fünftes Prüfungsfach ein Kernfach gewählt werden.
Prüfungsfächer BG GUS nach BbS-VO, Anlage 7 zu § 33
Bedeutung des Faches „Pädagogik/ Psychologie“:
Der Unterricht im Profilfach Pädagogik-Psychologie ermöglicht den Erwerb der allgemeinen Studierfähigkeit sowie wissenschaftspropädeutischer Bildung.
Der Schwerpunkt liegt auf dem Erwerb von Handlungskompetenz im Bereich Sozialpädagogik. Es werden sowohl Fachkompetenzen als auch personale Kompetenzen erworben.
Da im sozialpädagogischen Arbeitsfeld die personalen Kompetenzen Bestandteil der Fachkompetenzen sind, stehen diese besonders im Mittelpunkt.
Die Lerngebiete im Fach Pädagogik-Psychologie schließen die Bezugswissenschaften Sozialpädagogik, Sozialarbeitswissenschaft, Soziologie, Politologie und Religionswissenschaft ein.
Werteorientierung, Diversität und Inklusion, Gendersensibilität, Partizipation, Prävention, Sprachbildung, Nachhaltigkeit und Globalisierung sowie Medienkompetenz sind Bestandteile der Kompetenzentwicklung.
Inhaltliche Schwerpunkte des Faches „Pädagogik/Psychologie“ im Überblick:
Lerngebiet | Thema |
LG1 | Bildung und Erziehung im Kindesalter beurteilen |
LG2 | Entwicklungsprozesse von Kindern begleiten |
LG3 | Entwicklungs- und Sozialisationsprozesse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen verstehen |
LG4 | Persönlichkeit und psychische Gesundheit analysieren |
LG5 | Erziehung und Bildung im Jugendalter und jungen Erwachsenenalter professionell gestalten |
LG6 | Diversität und individuelle Lebenslagen reflektieren |
LG7 | Berufliche Identität weiterentwickeln |
Bedeutung des Faches „Praxis Pädagogik/Psychologie“:
Von zentraler Bedeutung ist die Verknüpfung der Inhalte und Kompetenzen, die im Profilfach Pädagogik-Psychologie erworben werden, mit dem Fach Praxis.
Die Handlungskompetenzen für die Ausübung des Berufs des/der staatlich anerkannten Sozialpädagogischen Assistentin/en sollen erworben werden.
Ebenso wird der Erwerb der Studierfähigkeit unterstützt.
Individuelle berufliche Erfahrungen und Erkenntnisse werden in verschiedene wissenschaftliche Kontexte gestellt und reflektiert, Erklärungen bzw. Meinungen werden entwickelt.
Inhaltliche Schwerpunkte des Faches „Praxis Pädagogik/Psychologie“:
Lerngebiet | Thema | Inhalte und Möglichkeiten der Verknüpfung mit Päd/Psy |
LG1 | Prozesse in fachrichtungstypischen Handlungsfeldern untersuchen | z.B. Organisation, Vorbereitung Praktikum, Institutionen erkunden etc. |
LG2 | Spezifische Arbeitstechniken anwenden | z.B. Durchführung und Reflexion Praktikum, Planung entwicklungsfördender Bildungsaktivitäten |
LG3 | Fachrichtungstypische Handlungsprodukte erstellen | kooperative Projekte im Sozialraum planen, wissenschaftliches Arbeiten lernen |
LG4 | Projekte durchführen | Projekte als Methode der Spzialpädagogik kennenlernen und druchführen |
LG5 | Projekte durchführen | Projekte als Methode der Spzialpädagogik kennenlernen und druchführen |
LG6 | Schulisch bestimmtes Lerngebiet | z.B. Gesundheitsprävention, Weiterentwicklung der Kompetenzen zum Selbstmanagement, Reflexion der Berufsrollen |
Facharbeit und Projekt:
Die Projektarbeit wird im zweiten Halbjahr des Jahrgangs 12 im Fach Praxis durchgeführt. Die Facharbeit ist inhaltlich angelehnt an das durchzuführende Projekt, d.h. das Thema ergibt sich aus der Erziehungspraxis. Sie soll auf die Studierfähigkeit vorbereiten, wissenschaftliches Arbeiten wird eingeübt. Der Umfang der Arbeit beträgt 10 Seiten. Sie wird ein einem Zeitraum von 6 Wochen verfasst.
Kolloquium und schriftliche Prüfung im Fach „Praxis“:
Das Kolloquium findet im Halbjahr 12.2 statt (Ende Mai/Anfang Juni.)
Die schriftliche Prüfung im Fach Praxis wird im Halbjahr 13.1 abgelegt (November/Dezember). Die Prüfungsdauer beträgt 180 Minuten.
Die Prüfungsteile für den beruflichen Abschluss im Rahmen der Doppelqualifikation sind also abgeschlossen, bevor du ins Abitur gehen, auf welches du dich dann voll und ganz konzentrieren kannst.
Nähere Informationen zu Inhalten und Abläufen erhältst du im Unterricht des Faches Praxis.
Ausbildung am Lernort Praxis (Praktikum):
Das unterrichtsbegleitende Praktikum ist verbindlich.
Umfang: 160 Stunden in 4 Wochen (3 Wochen vor den Osterferien, 1 Woche in den Ferien)
Ziele: Kennenlernen von sozialpädagogischen Praxis- und Arbeitsfeldern, Förderung der berufsrelevanten Handlungskompetenzen
Geeignete Praxisorte: Krippen, Kindertagesstätten, Horte, Ganztagsgrundschulen (mit Ferienbetreuung)
Die Klientel ist festgelegt auf Kinder von 0 bis 10 Jahren.
Um den beruflichen Abschluss zu erlangen müssen dann weitere 140 Stunden Praktikum abgeleitet werden.
Die Doppelqualifikation ist ein Alleinstellungsmerkmal:
Zusätzlich zum dem Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife (Abitur) wird der Berufsabschluss als Sozialpädagogischer Assistent/ Sozialpädagogische Assistentin erworben.
Diese bieten die folgende Vorteile:
- Verkürzung der Studiendauer in sozialpädagogischen Bereichen (z.B. Lehramt für berufsbildende Schulen, B.A. Sozialpädagogik) um 6-12 Monate aufgrund des bereits vorhandenen Berufsabschlusses
- direkter Einstieg in die Fachschule Sozialpädagogik (Ausbildung zur/zum staatlich anerkannten Erzieher bzw. Erzieherin)
- direkter Einstieg in eine vergütete Beschäftigung in der Sozialpädagogischen Assistenz möglich